Allwetterreifen oder Winterreifen | Ganzjahresreifen

Allwetterreifen oder Winterreifen – Für wen eignen sich Ganzjahresreifen?

Inhaltsverzeichnis

  1. Allwetterreifen Definition/ Bezeichnung
  2. Vorteile von Ganzjahresreifen
  3. Für wen sind Allwetterreifen ideal?!
  4. Rechtliche Aspekte
  5. Fazit

Zweimal im Jahr steht für Autofahrer der ungeliebte Reifen- bzw. Räderwechsel an. Spätestens im Oktober, wenn die Temperaturen morgens und abends deutlich sinken, sodass mit Glatteis und Schneefall auf den Straßen gerechnet werden muss, wird es Zeit, die Sommerreifen gegen die Winterreifen zu tauschen. Einige Fahrzeughalter verfügen über den notwendigen Platz für die Einlagerung ihrer Reifen und auch über das Know-how, das für den Reifenwechsel erforderlich ist.

Die meisten Autofahrer vereinbaren aber halbjährlich einen Termin in der Werkstatt, um den Reifenwechsel professionell erledigen zu lassen.
Sehr viele Fahrzeugbesitzer würden sich den Aufwand und die Kosten des Räderwechsels gerne sparen. Diese werden einmal am Wagen montiert und dürfen dann Sommer wie Winter gefahren werden. Ganzjahresreifen haben daher mehrere Vorteile. Es gibt aber auch ein paar Nachteile, weshalb sie sich nicht für alle Autofahrer gleichermaßen gut eignen. In diesem Artikel erläutern wir, wer mit Allwetterreifen gut beraten ist.

Allwetterreifen/ Ganzjahresreifen – Definition/ Bezeichnung

Allwetterreifen sind Reifen, die – wie der Name schon andeutet – für jede Art von Wetter geeignet sind, beziehungsweise das ganze Jahr über gefahren werden dürfen. Deshalb weisen sie eine ähnliche Beschaffenheit wie Winterreifen auf, eignen sich aber auch für die Nutzung im Sommer. Sie sind also ein Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen. Genau wie Winterreifen verfügen sie über die hierzulande notwendige M+S-Kennzeichnung. Die Abkürzung M+S steht dabei für „Matsch und Schnee“ und ist erforderlich, damit die Reifen bei winterlichen Straßenverhältnissen zulässig sind. Zusätzlich gibt es noch das neue Schneeflocken-Symbol, welches in Deutschland für Winter- und Ganzjahresreifen, die ab dem 1. Januar 2018 produziert wurden, Pflicht ist. (Quelle: https://www.autozeitung.de/winterreifen-schneeflocke-191603.html)

Ihre Vorteile bei Ganzjahresreifen

Die Vorteile von Ganzjahresreifen/ Allwetterreifen:

  • Sie sparen sich den zweitaufwendigen Reifenwechsel für die Winter- oder die Sommersaison.
  • Sie benötigen keinen Platz für den jeweils anderen Reifensatz und/ oder
  • es fallen keine Kosten für die Einlagerung der Reifen in der Werkstatt an. (Auch die Kosten für den Reifenwechsel in der Werkstatt entfallen)

Die Ersparnis ist gerade bei Autos, die mit einem direkt messenden Kontrollsystem für den Reifendruck ausgestattet sind, nicht zu verachten. Dann verfügt nämlich jeder Reifen über einen Sensor, der beim Reifenwechsel erst wieder kalibriert werden muss. Deshalb dauert die Reifenmontage auch entsprechend länger und ist mit höheren Kosten verbunden.

Für welche Autofahrer kommen Allwetterreifen in Frage

Trotz der Bezeichnung Allwetterreifen stellen die Reifen nicht die optimale Lösung für alle Wetterbedingungen dar. Sie sind lediglich ein Kompromiss aus Sommer- und Winterreifen. Dabei sind sie laut goodyear.eu ideal in folgenden Situationen:

  • Wechselhaftes Wetter
  • Regen
  • Schneeregen
  • Matsch
  • Leichter Schnee

Autofahrer, die in überwiegend schneearmen Gebieten fahren, hauptsächlich in einer größeren Stadt unterwegs sind, nicht täglich lange Strecken zurücklegen müssen und bei einem plötzlichen starken Wintereinbruch ihr Auto auch einmal stehen lassen können, treffen mit Allwetterreifen eine gute Wahl. Wer hingegen weiß, dass er regelmäßig auf Eis oder Schnee fahren muss, sollte sich für die kalten Monate lieber Winterreifen anschaffen. Auch Vielfahrer, welche permanent viele Kilometer zurücklegen müssen, sollten lieber beim saisonalen Reifenwechsel bleiben. Man darf beim Kauf von Allwetterreifen nämlich bei allen Vorteilen nicht vergessen, dass diese gerade im Winter keine optimale Lösung darstellen, sondern vielmehr ein guter Kompromiss sind. Autofahrer, die ihr Auto immer benötigen und viel damit fahren müssen, könnten dann vor einem Problem stehen, wenn sich im Winter plötzlich doch starke Schneefälle ankündigen.

Rechtliche Aspekte

Wer mit dem Gedanken spielt, auf Ganzjahresreifen umzusteigen, sollte sich natürlich auch mit der rechtlichen Situation vertraut machen. Ist es überhaupt erlaubt, im Winter Allwetterreifen zu nutzen? Das ist in Deutschland klar geregelt. Laut § 2 Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung (StVO) haben Autofahrer in Deutschland die Pflicht, wintertaugliche Reifen zu nutzen, sobald es auf der Straße Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte gibt. Man spricht also von einer situativen Winterreifenpflicht in Deutschland. Entgegen der weitläufigen Meinung gilt die Winterreifenpflicht hierzulande demnach nicht in einem bestimmten Zeitraum – wie etwa häufig angenommen von Oktober bis Ostern (sogenannte O-bis-O-Regel). Diese ist aber ein guter Anhaltspunkt dafür, wann man seine Reifen spätestens wechseln sollte.

Wintertaugliche Reifen müssen über eine M+S-Kennzeichnung und das Schneeflockensymbol verfügen. Wichtig ist zudem, dass die Profiltiefe bei Winter- und Allwetterreifen wenigstens 1,6 Millimeter beträgt, wobei der ADAC wegen der höheren Sicherheit eine Mindestprofiltiefe von 4 Millimetern empfiehlt.

Wenn die Allwetterreifen diese Kriterien erfüllen, ist man rechtlich betrachtet auf der sicheren Seite und muss bei Eis, Schnee und Matsch nicht mit Konsequenzen rechnen. Hält man sich hingegen nicht an die gesetzliche Winterreifenpflicht, sind durchaus Strafen möglich, wenn man von der Polizei erwischt wird oder gar einen Unfall verursacht. Es drohen Bußgelder und eine Eintragung im Fahreignungsregister. Dabei fällt die Strafe besonders hoch aus, wenn man andere Verkehrsteilnehmer behindert oder gefährdet.

Zu guter Letzt bleibt noch die Frage zu klären, ob die abgeschlossene Autoversicherung auch bei Allwetterreifen den vollen Versicherungsschutz bietet. Hier ist die Antwort einfach: Ja, sofern die Ganzjahresreifen den rechtlichen Vorgaben für Winterreifen entsprechen und die erforderliche M+S- und Schneeflocken-Kennzeichnung haben, bleibt der Versicherungsschutz im vollen Umfang bestehen.

Fazit:

Allwetterreifen sind für viele Autofahrer eine preiswerte und praktische Alternative zu saisonalen Reifen. Ob die Reifen für Fahrzeugbesitzer geeignet sind, hängt in erster Linie von deren persönlichen Fahrverhalten und den Witterungsbedingungen der Region ab. Während Vielfahrer weiterhin Sommer- beziehungsweise Winterreifen nutzen sollten, kommen Allwetterreifen für Gelegenheitsfahrer, die ihr Auto bei allzu starken Schneefällen auch mal stehen lassen und beispielsweise auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen können, durchaus in Frage.

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